Eine der wohl schönsten und sicher auch anspruchsvollsten Bergtouren in den Gailtaler Alpen ist jene auf die 2044 m hohe Graslitzen oberhalb des Pressegger Sees. Hier ist man unterwegs auf den letzten Kilometern dieses erwähnten Gebirgszuges, der in Osttirol seinen (westlichen) Beginn hat und mit dem weithin sichtbaren Dobratsch im Osten seinen Abschluss findet. Während der luftigen Gratwanderung von Ost nach West (oder umgekehrt) auf dem „Gailtaler Höhenweg“ hat man viel Zeit, sich an der Aussicht nach allen Richtungen zu erfreuen. Besonders eindrucksvoll sind hier auch die „Tiefblicke“ auf den Pressegger See und den ihn umgebenden zweitgrößten Schilfgürtel Österreichs. Über 50 Hektar pure Natur. Hunderte Meter unter unseren Schuhsohlen wurde vor und nach dem Ersten Weltkrieg der über drei Kilometer lange Förolacher Erbstollen in den Berg gegraben. Man suchte Zinkerze und Blei. Heute liefert dieser Stollen jährlich um die 15 Millionen m3 Wasser und gilt als eine der größten Trinkwasserreserven Kärntens. Wir werden im Zuge unserer Gipfelrast sicher Zeit finden, uns darüber – und noch über viele andere Themen auch – zu unterhalten. Wir kennen auf dem Weg zum Graslitzen-Gipfel An- und Abstiegswege in den verschiedensten Variationen und wählen letztendlich jene aus, die unseren Gästen am ehesten entsprechen. Knapp 1500 Höhenmeter im Aufstieg bis zum erstrebten Ziel sind ja nicht gerade wenig, und nachdem bei uns an erster Stelle der Spaß und nicht die „Plagerei“ steht, werden wir gemeinsam entscheiden, welche Linie wir nehmen werden. Entdecken werden im Verlaufe der Tour auch einen besonders schönen und einzigartigen Platz, von dem angeblich gewisse Kräfte ausgehen, in 1005 m Höhe oberhalb von Siebenbrünn. Auf diesem steht die 1466 erstmals urkundlich erwähnte Kirche „zum heiligen Stephan Papst“. Diese ist auch nach einem halben Jahrtausend noch immer jährlich Ziel unzähliger Wanderer. Wir werden euch natürlich auch jene Sage erzählen, die mit dem Bau dieses Gotteshauses auf dem doch etwas ungewöhnlichen Ort mitten in den Gailtaler Alpen verbunden ist.

 

Talort: Förolach

Höchster Punkt: Graslitzen, 2044 m

Ausgangspunkt: Förolach, 619 m

Parkmöglichkeit: Förolach unterhalb der Kirche

Gehzeiten: Je nach Variante zwischen 8 und 9 Stunden

Höhenunterschied: 1425 hm

Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine

Anforderungen: Ausreichende Kondition

Sehenswertes: Kirche St. Steben, 1005 m