Die Wiederentdeckte!

Wanderer, die im Bereich der Rattendorfer Alm unterwegs sind oder schwer bepackt den Karnischen Höhenweg begehen, werden seit August magisch (wie Motten vom Licht) von dem neu errichteten Gedenkkreuz auf einem selten erstiegenen Gipfel angezogen. Die Ringmauer - wohl einer der schönsten Aussichtsberge in den Karnischen Alpen, zwischen Trogkofel und Hochwipfel. Dort wo seit eh und je Edelweiß und Enzian blühen, steht seit August 2015 das Gedenkkreuz auf einer Höhe von 2.017 m. Am Gipfel, ein unvergleichbarer Rundblick über die Karnischen und Gailtaler Alpen. Berg und Tal, soweit das Auge reicht. Die mittlere Bergwanderung ist garantiert aussichtsreich, egal ob „hintenherum“ oder „vornehinauf“.

Wenn auch die letzten Meter zum Gedenkkreuz steil sind, das Schnaufen ist die Mühe wert. Inmitten der Gipfel von Zottachkopf, Trogkofel, Monte Zermula die Stille und Einsamkeit der Berge genießen, zuschauen wie der Wind die Gräser streichelt, staunend in die Weite blicken und nichts als Dankbarkeit spüren. Für den Frieden, das Leben und die Liebe.

Vor mir noch mehr Berge, Monte Zermula, Monte Pizzul und Zuc di Guardia, im Westen das gewaltige Massiv der Kellerwand. Hochwipfel im Norden und Latschur, Eckwand und Staff im Nordosten.

Die Ringmauer auf der Rattendorfer Alm ist nicht nur aus geologischer Sicht interessant, sie war im ersten Weltkrieg ein wichtiger Verteidigungsstützpunkt der Karnischen Front. An der Rückseite des Berges waren Mannschaftsunterkünfte, Versorgungswege, Kavernen und sogar eine Kegelbahn (im Gipfelbereich) angelegt. Entlang der Schützengräben wurden alte Wege freigelegt und unter dem Motto: „Auf den Spuren der Soldaten…“ zu einem historisch interessanten Rundweg zusammen geschlossen. An dieser Stelle ein Dank an den Initiator Hans Käferle, die „Bachmann Buabn“, den freiwilligen Helfern und Unterstützern.  

Von Rattendorf im Gailtal geht es mit dem Auto auf die Rattendorfer Alm (1.531m, Parkplatz), wir folgen dem Weg zu der schon bald sichtbaren Soldatenkirche und Zanklhütte. Auf einem alten Kriegssteig geht es weiter Richtung Hochwipfel, wo unmittelbar vor der Abzweigung, in etwa 1780m, ein roter Markierungspfeil deutlich nach Süden weist. Der gut markierte Rundweg führt in weiterer Folge zu Stellungsresten, über ehemalige Wege, vorbei an Resten von Unterkünften, bis zur Höhenstellung auf der Ringmauer, wo das Gedenkkreuz steht. Anforderung: Mittlere Bergwanderung, ca. 500 Höhenmeter, Gehzeit: 3 ½ Std.

Besonderheit: Blumenpracht Juni/Juli/August